„Weihbuschen“ zu Maria Himmelfahrt 1) Die Pfefferminze, die Pflanze der Erfrischung, 2) den Salbei gegen die Krankheit des Halses, 3) die Schafgarbe wider die Krankheiten der Lunge, 4) den Rosmarin, das Beste für das Herz, 5) den Wermuth als Heilmittel für den Magen, 6) die Melisse für die Beruhigung, 7) die Kamille für alle Arten von Entzündungen, 8) die Ringelblume – ihre Salbe lindert Schmerzen an wehen und wunden Gliedmaßen 9) und die Königskerze, heilsam bei Asthma und Atemnot. Die Königskerze ist umgeben von Getreideähren, Wetterdistel und Rohrkolben. Sie bildet den Mittelpunkt des Weihbuschen und ist Symbol für den aufwärts schauenden Glauben und des Vertrauens auf Gott und seine himmlischen Helfer, die Heiligen. Diese Kammlacher Kräuterpredigt Sebastian Kneipps gehört zu jenen großartigen Zeugnissen, durch die der geniale Priesterarzt die Einheit von natürlicher Hilfe durch die in den Heilkräutern enthaltenen Wirkstoffe und das Gottvertrauen auf eben diese Wirkstoffe nahe bringt. Quelle: Bad Wörishofer Gästezeitung, Ausgabe August 2004, S. 21 Der folgende Beitrag stammt von unserem „Kräuterpapst“ Hermann Schmid vom OGV Baar-Ebenhausen, Maria Himmelfahrt galt früher auch als das Hauptfest der Gärtner, Apotheker, der Spezereienhändler und der Parfümeure. In manchen Gegenden nennt man den 15. August auch unserer Frau Wurzweihe oder Büschelfrauentag. Zum Segnen bringt man an diesem Tag Sträuße aus Heil- und Gewürzkräutern sowie auch Blumen zum Gottesdienst. Kräuter für das Leibeswohl und Blumen zum Heil der Seele. Seit tausenden von Jahren sammeln die Menschen der ganzen Welt das Wissen über die Heilkraft der Pflanzen und nützen es. Archäologen fanden in Siedlungs- und Grabstätten von China, Indien, Ägypten und Amerika Pflanzenteile und deren Abbildungen als verehrende Beigaben. Im antiken Griechenland beschrieb der Kräuterarzt Hippokrates schon über 200 heilkräftige Pflanzen. Die botanischen Namen einiger Pflanzen im Kräuterbuschen erinnern an Griechen und Römer wie zum Beispiel, Achillea = Schafgarbe, Helianthum = Sonnenröschen, Andromeda = Rosmarien oder Alchemilla = Frauenmantel. Getreideähren von Roggen, Weizen und Hafer werden wegen ihrer Wichtigkeit als tägliches Brot eingebunden. Der Rohrkolben erinnert als Symbol an die Leiden Christi. Die Königskerze (Himmelsbrand) darf im Kräuterweihbüschel auf keinen Fall fehlen. Traditionsgemäß werden Ringelblumen, Thymian, Minze, Kohlkrantzdistel, Wiesenknopf, Salbei, Beifuss und Kamille zur Weihe getragen. In der heutigen Zeit bemühen sich Gartenbauvereine und Vereine für Brauchtums- und Heimatpflege darum, dass Kenntnisse über unsere Pflanzenwelt und die Bedeutung alten Brauchtums erhalten bleiben, so können wir in „Freude mit der Natur“ leben. Hermann Schmid, OGV Baar-Ebenhausen |
Letzte Änderung am 31.07.2006 TbF |